INFRASTRUKTUR

Seminar IRGE GEN

Wir leben, versammeln und begegnen einander in Räumen und an Orten, die in erster Linie für einen menschlichen Umgang dimensioniert wurden. Diese decken jedoch nur einen kleinen Teilbereich der baulichen Tätigkeit ab. Daneben führen Bauwerke, die nicht der direkten Nutzung durch Menschen dienen, ein Schattendasein. Dabei sind sie so alt, wie das Bauen selbst.

Im Bauwesen wird üblicherweise zwischen dem Hochbau, also den sichtbaren Bauten der genutzten menschlichen Umwelt, und dem Tiefbau bzw. den Ingenieursbauwerken unterschieden. Klassischer Weise verstehen wir unter letzterem vor allem Bauten der Technik, des Verkehrs, des Lagerns, der Verteidigung sowie der Ver- und Entsorgung. Auch wenn diese häufig wenig sichtbar sind, bilden sie doch ein dichtes Netz und prägen unsere gebaute Umwelt wesentlich mit, sind essenziell für unser modernes Leben.

Diese formulierte Unsichtbarkeit bedeutet jedoch nicht zwangsläufig eine ungestaltete Formlosigkeit. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass viele rein technische Bauten von hoher architektonischer und ästhetischer Qualität sind, die von einer sehr bewussten Planung und Umsetzung zeugen und mitunter überraschende Räume ausbilden. Welche Infrastrukturbauten können wir gemeinsam finden, welche ästhetischen, räumlichen oder auch landschaftlichen Potenziale sind zu entdecken?

Im Rahmen dieses Rechercheseminars wollen wir dieses Feld sichten und exemplarisch herausarbeiten, welche Sonderformen diese Bauten, die nicht für Menschen geplant wurden, ausbilden und in welche Typologien sie geordnet werden können. Ziel des Seminars ist es, einen anregenden und inspirierenden Katalog zu erstellen.

Achtung Spoiler: Das Seminar bildet die Grundlage für den Entwurf im kommenden Wintersemester 24/25, bei dem einzelne Bauwerke aus dem Seminarfundus ausgewählt und lustvoll umgenutzt oder weiterentworfen werden sollen.

 

Anmerkungen zur Lehre: Bei dem Seminar handelt es sich um ein Rechercheseminar, in dem Bauwerke gesucht, gesammelt, ausgewertet, verglichen und gezeichnet werden. Als Ergebnis soll ein gemeinsamer Reader entstehen, der die Ergebnisse des Seminars bündelt.

Seminarplatzvergabe: Bewerbung als Mail an Levin.Koch@irge.uni-stuttgart.de mit einem Bild eines existierenden Infrastrukturbauwerks, einer eigenen zeichnerischen Darstellung desselben und einem kurzen Text (max. 1000 Zeichen) warum es Sie begeistert.

Deadline für die Bewerbung ist der 02.04.2024, 12:00 Uhr.

Präsenzlehre; E-Tools: ILIAS, WebEx, Concept Board, 2D/3D CAD, etc.;

Bearbeitung: Teamarbeit in der Forschungsgruppe und kleineren Teams

Entwurfsstart: Erstes Treffen am 10.04.2024, 10:00 Uhr, Präsenzveranstaltung

Betreuung/ Termine: Alle 14-tägig ein gemeinsames Treffen im Seminarraum, 2-3 Rundgänge, bei denen das weitere Vorgehen besprochen wird

Voraussetzungen: Im Rechercheseminar agieren die Studierenden als Forschungsgruppe, entscheidend sind Neugier, Teamgeist, die Fähigkeit zur eigenständigen Arbeit, aber auch Freude am Recherchieren, CAD-Zeichnen und Layouten der Endergebnisse.

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