beleben wieder belegen

Entwerfen mit Bestand

Seminar IRGE

Die Auseinandersetzung mit gebauter Substanz und deren Umdeutung ist seit jeher eine grundlegende Aufgabe der Baukunst. Durch die gesellschaftlichen Veränderungen, die Erkenntnisse zum Klimawandel und dem fortschreitenden Verbrauch von Ressourcen beim Bauen wird sie für künftige Generationen maßgebend sein. Um weiterhin vielfältige und lebenswerte Räume zu bilden und zu gestalten, legen wir den Fokus auf das Entwerfen mit Bestand. Neben dem Erhalt und dem besonders sorgfältigen Umgang mit schützenswertem Bestand wollen wir uns vor allem mit Entwurfsstrategien beschäftigen, die das Anknüpfen und Umgestalten, das nutzbar und erfahrbar machen von alltäglich vorkommender, auch gewöhnlicher Gebäudesubstanz verfolgen.

Anhand von Recherchen, Besichtigungen und Analysezeichnungen ausgewählter Referenzprojekte werden die teilnehmenden Studierenden lernen, welche Probleme und Potenziale an konkreten, bereits transformierten Gebäuden aus unterschiedlichsten Zeiten erkennbar sind und welche architektonischen Konzepte für die Umwandlung und Aktualisierung angemessen und beständig sein können. Da das stimmige Weiterbauen nicht mit standardisierten Rezepten zu bewältigen ist, geht es vor allem um ein grundlegendes Verständnis für das komplexe Zusammenspiel von baulichen und sozialen Strukturen, von kompositorischen, funktionalen und baukonstruktiven Aspekten.

Sicher ist, dass für das künftige Entwerfen das behutsame Lesen und Verstehen des jeweils Vorhandenen notwendig ist. Es sind daher ergänzend gemeinsame Besichtigungen zu Projekten in der Region geplant. Das Erfassen mit Skizzen und Fotografien fließen in die analytischen Referate der Teilnehmenden ein. Mit digital erstellten dreidimensionalen Modellen, Zeichnungen und Diagrammen soll das Zusammenspiel von Gestaltung und Komposition, Nutzungen und funktionalen Randbedingungen sowie Strukturen und Materialien transformierter Gebäude herausgearbeitet werden. In einem gemeinsam erstellten Katalog, werden die Erkenntnisse aus den einzelnen Analysen zum Abschluss vergleichbar zusammengestellt.

Folgende Bewerbungsunterlagen sind für die Auswahl zur Teilnahme bis Ende März abzugeben:

Eine digital einzureichende Einstiegsaufgabe, die in der Online-Präsentation auf ILIAS ab 12.03.24 bekannt gegeben wird. Abgabe voraussichtlich 1 Seite mit eigenen Grafiken + kurzem Text.

Das Seminar findet wöchentlich in Präsenz statt. Es sind 2 Tagesexkursionen geplant.

An Feiertagen wird es gegebenenfalls Ersatztermine an einem anderen Wochentag geben.

Die Lehrveranstaltung beginnt mit einer einführenden Präsentation durch die Lehrperson. Im Anschluss werden vorab ausgewählte oder im Seminar abgestimmte Referenzprojekte vergeben. Je nach Umfang können die Projekte im Zweiter-Team oder alleine bearbeitet werden. Nach einer Analysephase mit selbst erstellten 2D-Zeichnungen und einem digitalen 3D-Modell werden die Projekte in ca. 30-minütigen Referaten vor allen Teilnehmenden im Seminar mit Beamer präsentiert. Vorab besteht die Möglichkeit, Inhalt und Umfang der Analysen miteinander zu besprechen. Die individuelle Besichtigung des gewählten Analyseprojekte ist je nach Erreichbarkeit des Standortes erwünscht. Zum Abschluss werden die Beiträge für einen Katalog nachbearbeitet und digital auf ILIAS mit vorgegebenem Layout abgegeben.

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