Vicenza Kataster

Wencke Deitermann | Luxin Yu

In der italienischen Stadt Vicenza, bedeutender Ort für traditionelle Handwerkskünste, entsteht auf einer Brachfläche unmittelbar an der östlichen Stadtmauer ein Werkhof.
Der Entwurf thematisiert den kreisläufigen Erhalt traditioneller Bauelemente, welche durch das Handwerk des Schreiners, des Schmieds und des Steinmetzes repariert und rückgeführt werden. Es entsteht ein Kataster an Bauelementen.
Um der Problematik des „Aussterbens der Handwerkskünste“ entgegenzuwirken, wird die Lehre der jeweiligen Handwerke simultan in Form einer Ausbildung an nächste Generationen herangetragen.
Die Setzung der beiden entstehenden, linearen Baukörper beabsichtigt die plastische Wiederherstellung des historischen Stadtrings, begrenzt durch zwei bestehende Wachtürme. Es entsteht ein linearer Werkhof, der durch die Gebäude und die vorliegende Begrünung umrahmt wird und die Raumtiefe des einst bestehenden Wassergrabens an diesem Ort plastisch spürbar wiederherstellt.
Die Fassadengestaltung beider Gebäude greift das traditionelle, italienische Element, den Arkadenraum als Schutzort zum Verweilen und zum Austauschen auf. Durch Materialität und angepasste Tragwerke differenzieren sich die überdachten Außenräume, beide Langhäuser bilden jedoch ein Ensemble durch die gleiche Typologie und die Materialität der thermischen Fassadenhülle.
Während das Langhaus mit den Werkstätten durch Vor- und Rücksprünge der Fassade ein plastisches Spiel mit Licht und Schatten spielt, ist das wiederhergestellte Stadtmauerhaus mit den markanten Bögen an den traditionellen Arkadengang Italiens angelehnt.

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