Cuisine Internationale

Hannes Mandelkau | Leon Pollack

Die Cité Internationale Universitäre im Süden von Paris ist ein Wohnort für Studierende aus aller Welt, welcher nach dem 1. Weltkrieg initiiert wurde, um den Austausch zwischen den Nationen zu fördern. Menschen aus 150 Staaten wohnen hier auf einem kollektiven Campus in den Häusern ihres Landes. Nach Gesprächen mit befreundeten Bewohnern über Wünsche und Bedürfnisse, fiel unsere Wahl für den Entwurf auf eine Typologie die zu fehlen schien. Ein Gebäude, welches alle Kulturen zusammenbringen soll.

Die Entscheidung für das Baugrundstück fiel auf einen unbebauten Platz direkt an der zentralen „großen Wiese“. Gelegen zwischen angelegten Baureihen und zum südlichen Hauptausgang führend, bietet das Grundstück ein Potential, einen neuen Ankommens- und Zentrumspunkt für alle Nutzenden zu schaffen.

Von der Nordseite kommend führt eine großzügige Terrasse durch das offene Tragwerk auf den Eingang des zweigeschossigen Baukörpers zu. Hier befindet sich im vorderen Gebäudeteil ein öffentliches Café, welches den gesamten Eingangsbereich über die Terrasse hinweg bis auf die Wiese hin bespielt. Entlang der zonierend wirkenden Kerne gelangt man hin zur Mitte. Wie eine Lichtung wirkt hier dieser durch zwei große Oberlichter beleuchtete Raum als Herzstück des Gebäudes.

 Frei umspielbare Kücheninseln geben den Nutzern hier die Möglichkeit durch das Kochen zu kommunizieren, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Eine lange Tafel im Zentrum bring alle Nutzer zum essen zusammen. Nach Ost und West  austretend bewegt man sich durch große Schwenktüren in die vom Tragwerk geschaffene Übergangszone auf Außenterrassen, welche den Raum zwischen den Baureihen bespielen.

Bewegt man sich weiter durch das Gebäude, gelangt man durch einen Bibliotheksbereich auf eine freie Sitztreppe. Diese führt einerseits zum Südeingang des Campus, fungiert andererseits als Übergang in das erste Obergeschoss und lädt zum Ausruhen und Verweilen ein.

Oben angekommen führt sich die Situation eines großen, gemeinschaftlichen Raumes in das Obergeschoss fort. Die Kerne lösen hier der runden Form folgende Umgangsgalerien aus, welche Aufenthaltssituationen für den Austausch oder das Lernen anbieten.
Austretend auf die umlaufende Balkonzone öffnen sich ruhige Lernbereiche in die Kronen der umliegenden Baumreihen und in den Norden zur großen Wiese hin. Das Zusammenspiel der Nutzungen und Angebote schafft hier räumlich einen neuen Zentrumspunkt auf dem Campus und einen Treffpunkt für alle Nationen.

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