Casa Canove Vecchie in Vicenza

Valentina Mayer-Steudte | Lisa Bauer 

Der Entwurf setzt sich mit dem Thema der Raumhaltigkeit in der Fassade auseinander und hinterfragt traditionelle Wohnformen und vorherrschende Gebäudestandards in Bezug auf sich verändernde Klimabedingungen und der wachsenden städtischen Verdichtung. Vor diesem Hintergrund wird eine innovative Wohn- und Nachbarschaftsform vorgeschlagen. Dabei liegt der Fokus auf innengekehrten Wohnräumen und einer neuen Art von Nachbarschaftsbeziehung, die sowohl auf intime Nähe als auch auf die Möglichkeit des absoluten privaten Rückzugs setzt. 

Vicenza in Italien gelegen, bietet den prägenden Rahmen für diesen Entwurf und seine architektonische Vision. Inmitten eines bestehenden Wohngebiets schließt er harmonisch eine Lücke bestehender Strukturen und realisiert eine innovative Nachverdichtung. Das Gebäude zeichnet sich durch seine architektonische Plastizität und Schichtigkeit aus, die eine herausragende Raumgestaltung ermöglicht. Die äußeren Schichten des Gebäudes bestehen aus massiven gemauerten Vollklinkerwänden, die ein differenziertes Raumangebot schaffen, dass eine intensive Raumerfahrung mit sich bringt. Wie Filterschichten dienen sie als natürlicher Schutz vor Hitze und anderen Umwelteinflüssen, wodurch eine nachhaltige Klimaregulierung gewährleistet wird. Die innere Schicht hingegen ist neutral und flexibel nutzbar und zeichnet sich durch großzügigere und hellere Räume aus. Sie sind mehr den gemeinschaftliche Aktivitäten vorbehalten. Durch das Durchwohnen sind alle drei Schichten innerhalb einer Wohnung erfahrbar. Die Belichtung des Gebäudes erfolgt über indirektes Licht über die drei Patios, sowie die Loggien die sich jeweils über die Tiefe der äußeren Wandschichten erstrecken. Dadurch entsteht ein intimes und introvertiertes Wohnen. Die Verbindung von plastischer Raumgestaltung und Anpassungsfähigkeit schafft ein angenehmes Wohnerlebnis, dass den Bewohner*innen ein individuelles und komfortables Zuhause bietet.

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