Co/WorX

DER DRITTE ORT IM QUARTIER

Entwurf IRGE GEN WiSe 23

Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Wir arbeiten mobiler und immer häufiger von zu Hause aus, eine Arbeitsweise, die bis vor kurzem Selbstständigen oder Freiberuflern vorbehalten war. Gleichzeitig ist der Siegeszug
des Homeoffice ins Stocken geraten. Unternehmen rufen ihre Beschäftigten zu-nehmend zurück ins Büro und auch Arbeitnehmer:innen haben festgestellt, dass
sich die soziale Isolation durch die Arbeit zu Hause mitunter negativ auf das eigene Wohlbefinden und die Arbeitseffektivität auswirkt. Hinzu kommt, dass gerade in Großstädten nur wenige über die räumlichen Ressourcen verfügen, um sich ein
Büro in der eigenen Wohnung einzurichten. Homeoffice bedeutet meist Arbeit
am Esstisch.

Die Idee einer kilometerweiten räumlichen Funktionstrennung zwischen Wohn-
und Arbeitsort kann rückblickend betrachtet als eine merkwürdige Erfindung der Moderne angesehen werden. Bis zur Etablierung günstiger Massenverkehrsmittel
und entsprechender Infrastrukturen im Zuge der industriellen Revolution fand Arbeit, wenn nicht im eigenen Haus, so doch höchstens in fußläufiger Entfernung vom Wohnort statt. Heute beträgt die durchschnittliche Entfernung zwischen Arbeits-
platz und Wohnort bei 16,9 km. Eine Distanz, die meist (zu 68%) mit dem Auto zurückgelegt wird. In der Konsequenz ist im alltäglichen Leben die Nachbarschaft
um den eigenen Wohnort in den Hintergrund getreten. Kleine Geschäfte und andere Orte des täglichen Bedarfs schaffen es kaum, sich in reinen Wohnquartieren zu etablieren und zu halten. Mit dem Entwurf Co/WorX wollen wir dazu beitragen, diesen Trend umzukehren, Quartiere lebenswerter gestalten und Wege innerhalb
der Stadt verkürzen. Um das zu erreichen, müssen wir neu über die Arbeits-infrastruktur nachdenken.

Entwurfsaufgabe besteht darin, einen Ort mit Gebäudebestand am Erwin-Schoettle-Platz exemplarisch weiter zu entwickeln, der als Impulsgeber für die umgebende Nachbarschaft wirkt und das Leben wieder in die Wohnquartiere zurückholt. Wie sieht ein Programm für ein offenes Arbeitshaus, einen „dritten Ort“ aus, der auf
die Anforderungen des Umfelds reagiert und Büroflächen mit anderen Nutzungen synergetisch verbindet?

Schichtung, Überlagerung und Mischung werden in Bestand und Erweiterung architektonisch, wie auch programmatisch untersucht. Mittels Analysen und Potenziale-Mapping des umliegenden Quartiers und des Standorts erarbeiten
wir Raumprogramme für den konkreten Bauort und untersuchen in Varianten
die Anforderungen und räumlichen Möglichkeiten zeitgemäßer Arbeitsformen.

Wie sieht Ihr neuer Ansatz für einen lebendigen Ort des gemeinsamen Lebens
und Arbeitens aus?

 

Bearbeitung und Vergabe:

Die Bearbeitung des Entwurfs erfolgt ausschließlich im Zweier-Team.
Die Vergabe für die Tandem-Entwurfsplätze erfolgt über das Vergabeverfahren der Fakultät.
Bitte berücksichtigen Sie das bei Anmeldung und nennen Sie Ihren Entwurfspartner:in im Vergabetool. Bestätigen Sie Ihren Entwurfsplatzes direktnach Vergabe via E-Mail bei Levin Koch.
Die Vergabe nicht bestätigter Plätze erfolgt auf Rückfrage via E-Mail durch das IRGE bis zum 1. Termin.

Entwurfsstart:
Erstes Treffen am 19.10.2023, 10:00 Uhr, Präsenzveranstaltung

Betreuung:
Wöchentliche Betreuungen finden im Arbeitsraum statt. Das Arbeiten im Arbeitsraum des IRGE mit Austausch innerhalb der Entwurfsgruppe ist verpflichtend ist obligatorisch! Sie erhalten eine Einladung
in den WebEx Chat. Hierfür ist Ihre ILIAS Anmeldung erforderlich.

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