GROSSES PROBLEM > GROSSE LÖSUNG > GROSSFORM?

Valentin Graf, Tilmann Uibel | WS 20/21

In Stuttgart werden 50000 Wohnungen benötigt. Jährlich sollen jedoch nur 300 entstehen. In Realität waren es 2019 ganze 38 Stück.

Im krassen Gegensatz dazu entstanden in den Nachkriegsjahren (1949-75) 4,9 Mio. öffentlich geförderte Wohnungen in Deutschland. Dies ließ sich nur durch großmaßstäbliche Projekte bewältigen.

Kann die Großform aus den siebziger Jahren in das 21. Jahrhundert transferiert werden, um so eine Antwort auf die Wohnungsfrage zu geben und gleichzeitig qualitativen öffentlichen Raum zu generieren? Wie lässt sich das Prinzip einer großen Lösung zeitgemäß ins Stuttgart der 2020er Jahre übertragen?

Stuttgarter Fachmarktzentren bieten versiegelte Fläche, die eine Nachverdichtung im Maßstab von 50000 Einheiten aufnehmen kann. Sie verbinden außerdem gute Lage und Verkehrsanbindung mit extremer Monofunktionalität und Flächenfraß. Auch begünstigt der dort schon herrschende, große Maßstab eine Nachverdichtung im großen Stil.

Verschiedene Strategien im Umgang mit dem Bestand klären und verschmelzen die vorherrschenden Nutzungen mit der implantierten Großstruktur. Es entsteht ein großformatiger Wohnungsbau, der sowohl im Inneren als auch im Äußeren heterogen ist. Er bricht die Monotonie des klassischen Städtebaus. Das Prinzip der eingeschlungenen Hallen, der gebündelten Fachbetriebe und das der Sequenzen lässt sich auf andere Fachmarktzentren übertragen. 

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