Julius Lutterbüse | Johannes Pojtinger

Nußdorf ist wie viele andere ländliche Orte stark von der Abwanderung der jüngeren Bevölkerung in die Städte geprägt. Das klassische Wohnen im Einfamilienhaus, welches für den Ort prägend ist, ist nur für einen bestimmten Zeitraum ausgelegt. Nach dem Ausziehen der Kinder finden sich viele Menschen in der Situation wieder, dass sie nicht mehr die gesamte Fläche ihres Hauses benötigen. Die Folge ist ein zu großer Pro-Kopf-Bedarf an Wohnfläche und der vermehrte Wunsch nach Gemeinschaft. 

Auf diese Entwicklung – welche nicht nur für Nußdorf typisch ist – reagieren wir mit unserem Entwurf, indem wir das Zusammenleben der Bewohner fördern, dabei aber einen hohen Grad an Individualität ermöglichen. Zusätzlich soll das Ensemble auch den Ort stärken und eine Schnittstelle zum gemeinsamen Leben in Nußdorf bilden. Wir haben drei Wohnungstypen entwickelt, die alle dem gleichen Grundprinzip und eine flexible Aufteilung der Räume ermöglichen. Die Wohnräume ordnen sich hierbei um einen dienenden Kern an erzeugen dadurch eine Vielzahl an Raumkonstellationen. Jede Wohneinheit besitzt einen privaten Freiraum, welche aus der Gesamtkomposition und Positionierung der Wohneinheiten entsteht. Durch die verschachtelte Positionierung der Einheiten wird einerseits die Orientierung in mindestens drei Richtungen möglich und anderseits ist trotz der hohen Dichte die Privatheit durch gezielte Ausblicke gewährt. 

Um einen Mehrwert des Ensembles für das gesamte Dorf zu erzeugen sind gemeinschaftliche Nutzungen in einem von der Wohnstruktur losgelösten Gebäude untergebracht. Dieses beinhaltet zwei zusammenschaltbare, flexibel nutzbare Gemeinschaftsräume, ein Gästezimmer und ein Büro für einen ambulanten Pflegedienst.

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