Scuola Nuova

Valentin Kiesel | Julius Stark

Auf der Insel Giudecca entsteht ein Zentrum für Handwerk und Denkmalschutz.

Zwischen einer Bootswerft und einem Kanal gelegen, wird aus einer Brache und zwei leerstehenden Gebäuden ein offener Campus entwickelt. Durch eine einladende Geste werden dem*der Besucher*in Einblicke in die Werkstätten ermöglicht. Zwischen Alt- und Neubau entsteht eine typisch venezianische Gasse, die gemeinsam mit der im Bestand freigelegten Arkade einen Innenhof aufspannt. Dieser bietet Raum für Arbeiten, persönlichen Austausch und Bewirtung und stellt somit die raumgreifende Schwelle zur Öffentlichkeit dar. Daran anschließend befindet sich das Forum, welches, durch wechselnde Ausstellungen bespielt, ein Bild von Handwerk und aktueller Forschung vermittelt.

Den industriellen Charakter Giudeccas reflektierend, ist der längliche Baukörper als mit Backstein ausgefachter Stahlskelettbau ausgeführt. In Anlehnung an die Nachbargebäude ist er der Länge nach in Schotten gegliedert, über welche ein nach Norden gerichtetes Sheddach spannt. Vom westlichen Ufer blickend umarmt die rhythmische Silhouette des Baukörpers die heterogenen Bestandsbauten zaghaft von hinten. Fast gänzlich nach außen geschlossen gibt sich das Obergeschoss, seitlich öffnet es sich lediglich durch den lokalen Arsenale entlehnte Rundfenster. Gleichzeitig werden im Erdgeschoss großzügige Ein- und Ausblicke ermöglicht, eine natürliche Verschattung geschieht über die bauliche Dichte.
Die Werkstatthalle erreicht ihre innenräumliche Wirkung durch ein Fließen der Bereiche um die Rundungen der drei strukturierenden Kerne, sowie den Einsatz von Galerien und Stegen, auf denen die Forschungsateliers Sichtbeziehung mit den darunter liegenden Werkstätten aufnehmen.

 

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