Shaping Spaces

Noah Brödlin | Cornelius Vohl

Unsere Bauaufgabe ist die Bauakademie Berlin. Im Angesicht der Rekonstruktionsdebatte und dem allgemein verbreiteten Wunsch nach einem idealisierten Bild der Vergangenheit scheint es uns eine spannende Aufgabe die Bauakademie neu zu denken, in diesem Zuge die Nostalgie zu erwecken, jedoch gleichzeitig zu hinterfragen und das Vergangene fragmentiert ruinös zu entlarven. Architekt der Bauakademie Friedrich Schinkel sagt rückblickend über sein Bauwerk: 

„Sehr bald geriet ich in den Fehler der reinen radikalen Abstraktion. Ich entwickelte die ganze Komposition für ein Bauwerk aus seinem nächsten trivialem Zweck allein aus der Konstruktion hinaus. In diesem Fall entstand etwas trockenes, starres, das der Freiheit ermangelt und zwei wesentliche Elemente, das Historische und das Poetische, ganz ausschloss.“ Schinkels Schwerpunkt war neben der rationalen neuen Architektur (Kind der französischen Revolutionsarchitektur unter Lehre von Gilly) nämlich „die Veredelung aller menschlicher Verhältnisse“ - die Anregung der spekulativen Phantasie.

Der Entwurf wird nach einem klaren Leitbild entworfen, das nur von einem spezifischem Standort aus vollständig in Erscheinung tritt. In unserem Fall ist die Methode angewendet von der Perspektive der alten Zeichnung Schinkels. Der Standpunkt des Erzeugers ist hierbei maßgeblich für die Architektur, sowie der Standpunkt des Betrachters für die Bezüge der Architektonischen Teile untereinander. Bei einer Veränderung des Standortes beim Besucher verschiebt sich das Gebäude, löst sich auf oder gewinnt an Masse - Es entsteht eine ambivalenz zwischen Raum und Volumen sowie eine Dynamik und eine Hinterfragung des wahrgenommenen Gesamtbildes.

Das herzustellende Bild - Die Fassade - wird fragmentiert und die neu generierten Einzelteile werden aus dem Korsett der Gesamtheit befreit. Sie können nun innerhalb des zu bespielenden Raums neu gesetzt werden. Die Methode gibt durch den Standort die Position entlang der Blickachsen vor. Gebautes Volumen erhält seine Positionierung durch die Einzelteile, bzw. die Einzelteile beschreiben die Position der Masse im freien Raum. Neben der historischen Fassade wird der historische Footprint als Baufeld eingehalten, sowie das Raster zur übergeordneten räumlichen Gliederung.

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